Traunstein, 18.09.2024
Das Energieunternehmen MaxSolar feiert sein 15-jähriges Firmenjubiläum. Im Interview mit dem Geschäftsführer Christoph Strasser blicken wir auf die wichtigsten Meilensteine vom Start-Up zum mittelständischen Unternehmen zurück und sind gespannt, was die Zukunft für die Erneuerbaren Energien bereithält.
Herr Strasser, herzlichen Glückwunsch zum 15-jährigen Jubiläum von MaxSolar. Können Sie uns einen kurzen Einblick in die Geschichte des Unternehmens geben?
Christoph Strasser: Vielen Dank! Es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. MaxSolar wurde vor 15 Jahren, am 22. Juni 2009, von drei engagierten und klimabewussten Privatpersonen in Chieming ins Leben gerufen, um zunächst ein Photovoltaik-Freiflächenprojekt in Grabenstätt zu errichten. Doch dabei blieb es nicht. Weitere kleinere Projekte im Gewerbe- und Privatbereich folgten, was zur ersten Expansion und einem Umzug in größere Räumlichkeiten nach Wolkersdorf im Jahr 2010 zur Folge hatte. Das Unternehmen entwickelte die klare Vision, eine führende Rolle in der Solarenergiebranche einzunehmen. Im Jahr 2013 kam ich als Vertriebsleiter zum Unternehmen hinzu. Damals waren wir noch ein junges und kleineres Start-Up mit rund 15 Mitarbeitern. Doch wir hatten ein klares Ziel: Nachhaltige und innovative Lösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien zu entwickeln und zu realisieren. Mittlerweile beschäftigt MaxSolar über 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zusammen einen mittleren dreistelligen Millionen-Umsatz erwirtschaften.
Was waren einige der größten Herausforderungen, denen Sie in den Anfangsjahren gegenüberstanden?
Christoph Strasser: In den Anfangsjahren war es tatsächlich eine große Herausforderung, Kunden von den Vorteilen der Photovoltaik zu überzeugen. Die Technologie war noch verhältnismäßig neu und ihr volles Potenzial war weitgehend unerschlossen. Viele Menschen hatten Zweifel an der Rentabilität und Zuverlässigkeit von Solarprojekten. Wir mussten nicht nur diese allgemeine Skepsis überwinden, sondern auch technische Hürden meistern, wie die Verbesserung der Effizienz von Solarmodulen und deren Integration in bestehende Energiesysteme.
Eine weitere bedeutende Herausforderung war die Zeitspanne von 2014 bis 2016, als die Branche mit einem schweren Markteinbruch zu kämpfen hatte. Viele Solarunternehmen mussten in dieser Phase Insolvenz anmelden. MaxSolar hingegen konnte sich dank seines Portfolios an Eigenanlagen und dem soliden Geschäftsfeld der Eigen- und Fremdbetriebsführung auf einem gesunden Niveau entwickeln. Dieser Vorteil ermöglichte es uns, in einer schwierigen Marktphase finanziell stabil zu bleiben. Zusätzlich war die Rekrutierung von qualifizierten Fachkräften eine Herausforderung. Es war entscheidend, ein Team von Expertinnen und Experten aufzubauen, die unsere Vision teilten und bereit waren, sich den Herausforderungen eines sich schnell entwickelnden Marktes zu stellen. Die Branche steckte damals noch in den Kinderschuhen, und viele Fachleute mussten erst von den Möglichkeiten der Solarenergie überzeugt werden.
Auch die Konkurrenz, etablierte Energieunternehmen, die oft über größere finanzielle Ressourcen und umfangreiche Netzwerke verfügten, stellte uns vor Herausforderungen. Trotz all dieser Schwierigkeiten haben wir Kurs gehalten. Wir haben uns auf unsere Vision konzentriert und kontinuierlich innovative Lösungen entwickelt, um die Herausforderungen des Marktes zu meistern. Die Qualität unserer Projekte und das positive Feedback unserer Kunden und Geschäftspartner waren entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und die Grundlage für unser fortwährendes Wachstum zu legen.
Um die Wachstumsmöglichkeiten im deutschsprachigen Solar- und Windmarkt voll nutzen zu können, hat die Unternehmensführung im Jahr 2021 die Suche nach geeigneten, nachhaltigen Investoren gestartet. Als mittelständisches Traunsteiner Unternehmen nach London zu gehen und einen europäischen Wettbewerb auf der Gesellschafterseite zu starten, war eine untypische, aber mutige und richtige Entscheidung. Mit dem Einstieg von Nature Infrastructure Capital aus London und der Greenvolt Gruppe aus Portugal im Frühjahr 2022 wurde ein weiterer wichtiger Bestandteil geschaffen, um im deutschen Markt ein führendes Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien zu werden.
Welche Meilensteine hat MaxSolar rückblickend in den letzten 15 Jahren erreicht?
Christoph Strasser: Ein wichtiger Meilenstein war sicherlich die Fertigstellung unseres ersten richtig großen Freiflächen-Solarparks im Jahr 2015 in Wachenbrunn in Thüringen. Das Projekt war als größtes Bürger-Energie-Genossenschaftsmodell mehr als herausragend. Heute ist der Bau von großen Freiflächensolaranlagen eines unserer Kerngeschäfte und Kernkompetenzen. Diese Leistung markierte damals einen wichtigen Meilenstein für uns. Heute haben wir uns enorm weiterentwickelt und bauen Freiflächenanlagen, wie die im fränkischen Bundorf, mit einer beeindruckenden Leistung von circa 125 Megawatt.
Im Juli 2018 übernahm ich die Geschäftsführung des Unternehmens mit knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Von Anfang an war mein persönliches Ziel, unser Kerngeschäft auszubauen und das Unternehmenswachstum insgesamt zu beschleunigen. Der Eintritt unserer Investoren hat diesen Prozess erheblich unterstützt. Sie haben nicht nur finanzielles Kapital bereitgestellt, sondern auch wertvolle strategische Unterstützung geleistet, die es uns ermöglichte, unsere Vision einer nachhaltigeren Energieerzeugung weiter voranzutreiben. Wir haben unser Managementteam erweitert, um den steigenden Anforderungen und Ambitionen gerecht zu werden. Heute besteht unsere Geschäftsführung aus vier engagierten Mitgliedern, die gemeinsam an der Weiterentwicklung und dem Wachstum von MaxSolar arbeiten. Darüber hinaus leisten über 320 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich ihren Beitrag zur Energiewende. In den letzten Jahren haben wir unsere Marktposition erheblich gestärkt und neben den Büros in Traunstein erfolgreiche Standorte in München, Hamburg, Berlin und Hebertsfelden etabliert.
Der jüngste bedeutende Fortschritt wurde 2024 erzielt: Die Gründung unserer Tochtergesellschaft Energy Partners. Diese neue Einheit wurde als eigenständige Gesellschaft aus der MaxSolar GmbH heraus gegründet, um gezielt die Bedürfnisse unserer Industrie- und Gewerbekunden zu adressieren. Energy Partners verfolgt das Ziel, skalierbare Energielösungen bereitzustellen und schnellen Zugang zu kostengünstigem, sauberem Strom zu ermöglichen: Erzeugung vor Ort – Verbrauch vor Ort. Durch den Fokus auf dezentrale Energieversorgung und innovative Ansätze möchten wir unsere Kunden noch effizienter unterstützen und einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten.
Neben all den strategischen Meilensteinen gäbe es noch viel mehr zu erwähnen, wie etwa unsere Abteilung für kommunale Wärmeplanung und Fernwärmenetze, aber auch unsere gewonnenen Auszeichnungen der letzten Jahre. Zusammengefasst kann man sagen, dass diese Meilensteine nicht nur unsere Position im Markt gefestigt haben, sondern auch unser Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit unterstreichen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an die sich wandelnden Anforderungen des Energiemarktes sind zentrale Bestandteile unserer Strategie, um auch zukünftig erfolgreich zu sein.
Wie hat sich der Markt für Solarenergie in den letzten Jahren verändert und wie hat MaxSolar darauf reagiert?
Christoph Strasser: In den letzten Jahren hat sich der Markt für Solarenergie erheblich verändert. Die Technologie ist sowohl effizienter als auch kostengünstiger geworden und die Akzeptanz in der Bevölkerung und bei Unternehmen ist stark gestiegen. Diese Entwicklungen haben neue Chancen eröffnet, aber auch neue Herausforderungen mit sich gebracht. MaxSolar hat diese Veränderungen frühzeitig erkannt und das Geschäftsmodell entsprechend angepasst. Wir haben unser Portfolio strategisch erweitert, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Dies umfasst die Integration von Energiespeicherlösungen und intelligenten Netzen sowie die Fokussierung auf maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden. Unser Ansatz, die gesamte Bandbreite im Bereich Photovoltaik abzudecken – von der Projektentwicklung und dem Bau bis hin zum Betrieb und zur Wartung – hat es uns ermöglicht, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und unsere Position als führender Energieanbieter im Bereich der Sektorenkopplung zu festigen.
Wie sieht die Zukunft von MaxSolar aus? Was sind Ihre Pläne und Ziele für die nächsten Jahre?
Christoph Strasser: Unsere Pläne umfassen sowohl die Stärkung unserer Position in bestehenden Märkten als auch die Expansion in neue Bereiche. Ein zentrales Ziel ist es, unsere Innovationskraft weiter auszubauen, insbesondere in den Bereichen Energiespeicherung, Energiemanagement und Fernwärme. Darüber hinaus streben wir an, unsere Rolle als Vorreiter durch strategische Partnerschaften und Kooperationen weiter zu festigen. Unser Geschäftsmodell basiert auf drei strategischen Säulen: Zum einen wollen wir durch die Entwicklung von Eigenprojekten zu einem wichtigen unabhängigen Stromproduzenten in Deutschland werden. Zum anderen erweitern wir unsere Aktivitäten im Bau von Solarparks für Dritte, um unsere Position als einer der führenden Generalbauunternehmer im deutschsprachigen Raum zu stärken. Drittens konzentrieren wir uns auf den Bau und Betrieb größerer Aufdach-Solaranlagen über unsere Tochtergesellschaft Energy Partners, mit dem Ziel, uns als der führende Anbieter in unseren Kernmärkten zu etablieren. Die kommenden Jahre versprechen Wachstum im Bereich der Freiflächen-Photovoltaik sowie in neuen Bereichen wie Windenergie, Speicherlösungen und E-Mobilität. Wir sehen großes Potenzial in der Kombination von Aufdachanlagen mit E-Mobilität-Infrastruktur und erwarten, dass die Bedeutung von Stromlieferverträgen (PPAs) weiter zunimmt. Mit unseren ganzheitlichen Energiekonzepten wollen wir weiterhin ein innovativer und zuverlässiger Partner für unsere Kunden sein und einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten.
Haben Sie in den 15 erfolgreichen Jahren von MaxSolar ein besonderes Erlebnis oder eine Geschichte, an die Sie sich besonders gerne zurückerinnern?
Christoph Strasser: In den 15 Jahren von MaxSolar gibt es viele prägende Erinnerungen, die mich besonders bewegen. Besonders gern denke ich an die zahlreichen Momente zurück, in denen wir als Team gemeinsam Herausforderungen gemeistert und bedeutende Erfolge sowie Projektumsetzungen gefeiert haben. Eine besonders prägende Erinnerung ist jedoch der Strategieworkshop mit den damaligen Gründern, in dem ich vor vielen Jahren das Ziel formulierte, unseren Umsatz auf 100 Millionen Euro zu steigern. Zu jener Zeit war die Reaktion der Gründer eher skeptisch, da viele dieses Ziel als äußerst ambitioniert ansahen. Heute sind wir stolz darauf, dass wir dieses Ziel nicht nur erreicht, sondern weit übertroffen haben. Diese Erfahrung unterstreicht, wie wichtig es ist, mutige Visionen zu verfolgen und dass Entschlossenheit und Teamarbeit außergewöhnliche Ergebnisse möglich machen.
Zum Abschluss: Was bedeutet das Firmenjubiläum für Sie persönlich?
Christoph Strasser: Das Firmenjubiläum hat für mich persönlich eine tiefgreifende Bedeutung. Es ist nicht nur ein Anlass, um auf die Erfolge und Meilensteine der vergangenen Jahre zurückzublicken, sondern auch ein Moment der Reflexion und Dankbarkeit. Es ist eine Gelegenheit, die Leistungen aller Beteiligten im Unternehmen zu würdigen und die Werte, die uns geprägt haben, zu feiern.
Darüber hinaus bietet es mir die Chance, darüber nachzudenken, wie weit wir gekommen sind und wie wir uns weiterentwickeln möchten. Persönlich motiviert mich das Jubiläum, weiterhin mein Bestes zu geben und gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen an der Zukunft unseres Unternehmens zu arbeiten. Wichtig zu erwähnen ist aber, dass ohne die Unterstützung meiner Frau und Familie dieser herausragende Erfolg nicht möglich wäre. Vielen Dank dafür!
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Strasser, und weiterhin viel Erfolg für MaxSolar!
Christoph Strasser: Vielen Dank!
Über MaxSolar GmbH:
MaxSolar ist ein führender Anbieter von integrierten, innovativen Energielösungen für Unternehmen und Kommunen. Mit Hauptsitz in Traunstein ist das Unternehmen, das 2009 gegründet wurde, inzwischen mit mehr als 300 Mitarbeitenden an fünf Standorten in ganz Deutschland aktiv. Das Angebot von MaxSolar umfasst die Planung, die Errichtung und den Betrieb von Photovoltaik- und Windanlagen, Energiespeichern, E-Ladeinfrastruktur sowie Wärmelösungen in integrierten Systemen. Die aktuelle Projektpipeline des Unternehmens umfasst derzeit über 7,5 GW in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
https://www.maxsolar.com
Pressekontakt:
Verena Steindl
Marketing & Communications MaxSolar GmbH
Tel.: +49 861 21396 621
E-Mail: verena.steindl@maxsolar.de
